September Wandel Blog Psychotherapie Sannwald Augsburg
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September-Wandel

Schatten
Geborenwerden
Aufnahme der Rolle
Wandel
Jede Rolle bringt eine neue hervor
Teilaspekte unserer Persönlichkeit
Eintauchen
Ausleben
Zerbrechen dieser Rolle
Sterben
Wiedergeborenwerden
Eine neue Rolle
Mit neuen Komparsen
Erneutes Zerbrechen, Sterben dieser Rolle
Ein ewiger Kreislauf
Alles vergeht
Was bleibt, ist die Bühne
Und der Wandel
Manche gehen eher aus dieser Inszenierung, sie passen nicht mehr in diese Rolle, schlüpfen in
andere, vielleicht erkennen wir sie wieder, stehen ihnen erneut in anderen Rollen gegenüber.
Verständnis
Unverständnis
Festhalten
Loslassen
Befreiung
Schon immer ist die Bühne des Lebens Thematisierung der Künste und großen Denker. Sie bietet der
Auseinandersetzung, der vielen Theorien, Erfahrungen und Erkenntnisse Raum. Unaufhörlich fließen
die Gedanken in Sphären, doch wohin? Welch endloses Universum wächst unaufhaltsam mit jeder
Sekunde unseres Seins, das wir kreieren mit diesen Gedanken.
Manch eine Geburt fiel in den September, der Jahreszeit des Wandels. Sie streift Altes ab, um Platz
zu schaffen für den verborgenen Keim des neuen Samens, der sich im vorangegangenen Jahr
herausgebildet hat. Die Blätter färben sich, ehe die letzten Winde sie zu Boden tragen, um sich
wiedereinzufügen in das Ganze, als Nährboden für andere Ideen und Gedanken, die die unsichtbare
Form unzähliger ungeborener Keime tragen. Es folgt die Ruhe des Winters, Ausruhen, Schlafen, im
Inneren sich entfalten, Heranreifen in Gedanken, Werden im Unsichtbaren. Die Dunkelheit des
Winters legt sich wie ein wohlwollender Schal auf dieses Ruhen, ehe das Licht frohlockt, hervorlockt,
den Gedanken Kraft einhaucht, sodass sie ihre Arbeit tun und den Keim wecken. Dann beginnt sich
das Energetische in Physis zu wandeln, dient als Motor für das sichtbare Werden. Neue Rollen
werden bezogen, ein neues Schauspiel beginnt.
Es handelt sich um eine weitere Darbietungsform unseres Seins, um ein sich Zeigen in einer neuen
Form und doch schlüpfen wir nur in die Spitzen eines Blattes, mit einem Teilaspekt unserer
Persönlichkeit. Es kommen Schauer und Betrachter, die im Publikum sitzen, auf bequemen Stühlen
und sich laben an dem Schauspiel, das ihnen gezeigt wird auf dieser Bühne. Wenn der Vorhang fällt,
gehen sie von dannen mit einer Erinnerung und Kategorisierung unserer Persönlichkeit.
Doch hinter dem Vorhang lösen wir uns von den Rollen, wir gehen von der Bühne ab, entschlüpfen
der Kleidung, befreien uns von der Schminke. Wir blicken in den Spiegel und sehen nun eine andere
Person. Gestalten diese neu nach unserem eigenen Empfinden. Morgen sitzt ein anderes Publikum in
den Stühlen, morgen befinden wir uns in einer anderen Stimmung auf dieser Bühne, es ist die gleiche
Rolle und doch anders, bis das Theaterstück abgesetzt wird und ein neues gespielt wird.
Vielleicht mag dies der Grund dafür sein, dass viele Menschen eine Faszination für alte imposante
Gebäude in sich tragen, dass unsere Gesellschaft sorgsam Denkmäler pflegt, bewahrt und sie
versucht vor Zerfall zu schützen.
Doch mit jedem Wandel tritt in uns das Bewusstsein hervor, dass wir nicht verlieren, dass wir nicht
aufgeben, sondern dass wir wachsen, ja unendlich sind. Von Größe zu sprechen, wäre frevelhaft,
denn sie enthielte eine Begrenzung und würde niemals dem Unermesslichen gerecht werden.
Und finden wir manchmal in der Sprache der Künste eine Formulierung dessen, was Leben bedeutet.